Laut DsiN-Sicherheitsindex 2023 hat eine von vier Personen bereits schlechte Erfahrungen auf Social-Media-Plattformen gemacht. Davon gab die Hälfte an, mit Desinformation konfrontiert worden zu seien. Was versteht man unter Desinformation? Und was sind eigentlich Fake News?

Fake News vs. Desinformation

2016 war das Jahr, in dem das Wort Fake News Einzug in unseren Sprachgebrauch fand: Der damalige US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump nutzte den Begriff, um Vorwürfe gegen sich zu diskreditieren. Damit hatte er Erfolg: Im November 2016 wurde Trump als 45. Präsident der vereinigten Staaten eingeschworen.

Doch auch über seine Amtszeit hinaus blieb der Begriff Fake News bestehen. Häufiger wird mittlerweile der Begriff Desinformation genutzt, da Fake News als Kampfbegriff eines gewissen politischen Lagers gilt. Die investigative Redaktion von Correctiv definiert Desinformation als „eine falsche Information, die absichtlich verbreitet wird, um Menschen in die Irre zu führen oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen“.

Wie erkenne ich Desinformation?

Obwohl Desinformationen heutzutage weitestgehend digital verbreitet werden, hilft die altbewährte Quellenkritik. Wer einen Beitrag sieht und sich nicht sicher ist, ob es sich dabei um Fakt oder Falschmeldung handelt, sollte sich die folgenden Fragen stellen:

#1 Wer hat den Beitrag verfasst?
Wurde der Beitrag von einer Person verfasst, die Expertise auf dem beschriebenen Gebiet hat? Worüber hat sie in der Vergangenheit geschrieben? Welchen Netzwerken oder Vereinigungen gehört sie an?

#2 Wer ist verantwortlich für den Beitrag?
In Deutschland gilt grundsätzlich eine Impressumspflicht für Websites, die geschäftlichen Zwecken dienen. Nachrichtenseiten ohne Impressum sind oft weniger seriös, denn am Impressum lässt sich erkennen, wer hinter einer Seite steckt.

#3 Berichten auch andere Medien über das Thema?
Ist außer auf der entsprechenden Seite nirgendwo sonst etwas zum Thema zu finden, sollte man hellhörig werden. Denn in der Regel wird ein Thema von mehreren seriösen Medien aufgegriffen, und die Berichterstattung kann sehr unterschiedlich ausfallen. Berichten andere Stellen dazu, ist der nächste Schritt, zu prüfen, wie seriös diese sind.

#4 Welche Quellen werden zitiert?
Seiten, die Desinformationen verbreiten, geben oft keine Quellen oder nur sehr ungenaue Quellen an. „YouTube“, „Google“ oder „Wikipedia“ sind kein ausreichender Quellennachweis. Auch wer Seiten ohne Impressum zitiert, macht sich verdächtig.

#5 Welche Bildsprache wird eingesetzt?
Bilder und Videos sind ein wichtiger Teil von Desinformationskampagnen. Sie können manipuliert oder in einem falschen Kontext gezeigt werden – zum Beispiel alte Bilder, die vergangene Ereignisse zeigen. Bilder wirken unmittelbar und können nicht wieder „ungesehen“ werden.

#6 Welcher Sprachstil wird eingesetzt?
Reißerische Überschriften, eine sehr bildliche Sprache und verallgemeinernde Aussagen: Aufmerksamkeit und Klicks im Internet zu generieren, funktioniert so am besten. Auch seriöse Medien greifen mitunter in die Trickkiste, starten aber keine Desinformationskampagnen: Wer auf Posts mit emotional manipulierenden Beiträgen, viel zu vielen Ausrufezeichen und Rechtschreibfehlern stößt, sollte davon ausgehen, dass es sich nicht um die Arbeit vertrauenswürdiger Journalist:innen handelt.

Tools und Websites, die dabei helfen, Desinformation und Fake News zu demaskieren

Klicksafe

Materialarchiv

Tagesschau

ARD Faktenfinder

Bayerischer Rundfunk

Faktencheck #BRFaktenfuchs

Mimikama

Faktencheck

Fake News nicht auf den Leim gehen? Dabei hilft der Digitalführerschein. Jetzt kostenfrei zertifizieren lassen!