Apple hat iOS 16 vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Update des Betriebssystems auf dem iPhone. Dieses Update stellt iPhone-Nutzer:innen eine Reihe neuer Features zur Verfügung, um sich gegen unliebsame und gefährliche Mails und SMS zu wehren. Die Filter- und Melde-Features zielen konkret darauf ab, Phishing-, Smishing- und Spam-Attacken einzudämmen.

iOS 16: Apple-Mail-App erkennt Logos

E-Mails von Banken oder anderen Institutionen enthalten oftmals ein offizielles Unternehmenslogo in der Signatur. iOS 16 nutzt eine Technik des Konsortiums Brand Indicators für Message Identification (BIMI), um die Echtheit der Logos zu überprüfen – und gefälschte Mails von Betrüger:innen zu enttarnen.

Diese Sicherheitsmaßnahme gibt es bereits bei macOS 13 – dem Betriebssystem auf dem iMac. Sie wird außerdem von anderen E-Mail-Anbietern wie Google oder Yahoo eingesetzt. Und sie funktioniert folgendermaßen: Stammt eine E-Mail von einem offiziellen Absender, meldet das Programm „digitally certified“ (deutsch: digital zertifiziert). Voraussetzung ist, dass sich Banken und Unternehmen durch BIMI entsprechend zertifizieren lassen.

Der Twitter-Nutzer Charlie Fish hat Screenshots geteilt, auf denen zu sehen ist, wie die Zertifizierung in der Praxis voraussichtlich aussehen wird:

SMS-Filter und Meldefunktion

Neben den Mails schraubt Apple auch an den Sicherheitsfunktionen im Bereich SMS und zwar mit neuen Filtermöglichkeiten. Bislang gab es für iOS-Nutzer:innen bereits die Kategorien „Spam“ sowie „Transaktionen“ und „Promotions“. Mit iOS 16 gibt es nun zwölf weitere Unterkategorien. Die Nachrichten-App kann dann beispielsweise gezielt SMS-Nachrichten von Finanzinstituten filtern. Nutzer:innen sollen so einen schnelleren Überblick über ihr Postfach bekommen und betrügerische Nachrichten besser erkennen können.

„Finance“, „Orders“ oder „Health“ – im Bereich „Transactions“ gibt es in iOS 16 diese und weitere Kategorien. Quelle: Apple.

Für den Fall, dass iPhone-Nutzer:innen verdächtige Nachrichten erkennen, können sie in iOS 16 „Junk melden“ – also unerwünschte Nachrichten weiterleiten. Das gilt für iMessages, aber auch für SMS und MMS. Die Meldungen erhalten die Mobilfunkanbieter gehen, um die Absender sperren zu können. Allerdings müssen die Netzbetreiber diese Funktion unterstützen. Inwiefern dies auf dem europäischen Markt passieren wird, wird sich zukünftig zeigen.

Tatsächlich klagen in den letzten Monaten immer mehr Nutzer:innen über Phishing-Versuche per SMS (kurz: Smishing). Laut DsiN-Sicherheitsindex 2022 zählen Phishing-Angriffe via SMS zu den häufigsten Sicherheitsvorfällen der Verbraucher:innen. Hacker:innen haben in jüngerer Vergangenheit vermehrt Kurznachrichten genutzt, um Schadsoftware, wie FluBot oder MaliBot, in Umlauf zu bringen.

iOS 16 ist seit dem 22. Juni in einer Beta-Version für Entwickler:innen verfügbar, im Juli für die Öffentlichkeit. Im Herbst gibt es das Software-Update dann für alle Nutzer:innen ab dem iPhone 8.

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