Wenn zwei Betriebssysteme aufeinandertreffen, verstehen sie sich nicht immer gut miteinander. Daten teilen zwischen Android und iOS? Gar nicht so einfach. Dateien vom Windows-PC aufs iPhone ziehen? Mitunter schwierig. Umso erfreulicher ist es, wenn sich Hersteller bemühen, die Grenzen zwischen den Systemen zu überwinden und plattformübergreifende Lösungen anzubieten.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Verbindung von Android-Smartphones und Windows-Rechnern, denn sie kommt vielen Menschen zugute. Die Mehrheit der PC- und Laptop-Nutzer:innen setzt auf Microsofts Windows, die meisten Smartphones laufen mit Googles Android.

Android-Smartphones und Windows-PCs per Microsoft-App verbinden

Die Microsoft-App-Lösung „Smartphone-Link“ (Windows-App) und „Link zu Windows“ (Android-App) richten sich an alle, die mehrere Plattformen gleichzeitig nutzen und ihre Geräte sinnvoll miteinander verknüpfen wollen. Die App erlaubt es etwa, Bilder zwischen PC und Handy hin und her zu schieben, am PC übers Smartphone zu telefonieren, Nachrichten zu verschicken, Apps zu starten und Einstellungen zu ändern.

Drei Schritte zum Koppeln: 

  1. App „Link zu Windows“ über den Google Play Store oder über diesen Link herunterladen
  2. Auf dem PC oder Laptop im Windows Store nach „Smartphone-Link“ suchen und „Öffnen“ wählen.
  3. PC und Smartphone über einen QR-Code koppeln.

Bei einigen Handys von Samsung, mit denen Microsoft eine enge Kooperation hat, ist die Option „Link zu Windows“ bereits im System verankert, bei anderen Android-Smartphones muss erst die App installiert werden. Gegebenenfalls müssen sich Nutzer:innen vorher mit ihrem Microsoft-Konto anmelden, denn die Kopplung funktioniert nur, wenn auf beiden Geräten das gleiche Konto angemeldet ist. Beide Geräte sollten außerdem im selben WLAN sein, in den Einstellungen der Smartphone-App lässt sich aber auch das Synchronisieren via mobile Daten aktivieren.

Einfache Einrichtung am Smartphone und PC

Die Einrichtung von „Smartphone-Link“ ist weitgehend selbsterklärend, beide Geräte begleiten Nutzer:innen Schritt für Schritt durch die Einrichtung. Auf dem PC erscheinen nach erfolgreicher Kopplung Infos zu den „Ersten Schritten“, etwa das Anheften der App an die Taskleiste und das Erkunden von Funktionen – SMS schreiben, jemanden anrufen, Fotos anzeigen.

Anschließend ist „Smartphone-Link“ fertig eingerichtet und kann etwa über die Taskleiste aufgerufen werden – die Synchronisierung der Inhalte kann etwas dauern, aber dann erscheinen SMS, Anruflisten und Bilder vom Handy auf dem App-Fenster des PCs.

Um Benachrichtigungen vom Smartphone auf dem PC anzuzeigen, müssen Nutzer:innen der App auf ihrem Smartphone noch die entsprechenden Berechtigungen erteilen. Auch das läuft aber weitgehend automatisch. Einfach auf den entsprechenden Button in der Windows-App klicken und dann zum Smartphone wechseln, das eine entsprechende Benachrichtigung anzeigt.

Ein Tipp auf „Öffnen“ führt direkt in die Einstellungen zu den „Geräte- und App-Benachrichtigungen“. Die App „Link zu Windows“ wird wahrscheinlich unter „Nicht zugelassen“ gelistet. Ein Tipp auf den App-Eintrag fügt sie zur „Zugelassen“-Liste hinzu. Jetzt erscheinen die Benachrichtigungen auch auf dem PC-Bildschirm.

So sieht Smartphone-Link auf einen PC mit Windows 10 aus.

Smartphone mit PC verbinden: Nicht immer mit vollem Funktionsumfang

Das Zahnradsymbol oben rechts in der PC-App führt zu den Einstellungen. Im linken Bildschirmbereich sieht man das eigene Smartphone mit Hintergrundbild, Akkuladestand und Netzempfang. Funktionen wie „Bitte nicht stören“, „Lautstärke anpassen“, „Bluetooth ein/aus“ und die Musiksteuerung waren im Test erst ausgegraut, standen bei einem zweiten Versuch dann aber zur Verfügung.

Der volle Funktionsumfang kann sich aber unterscheiden, etwa je nach genutztem Smartphone. Im Test mit einem Google Pixel 4a (4G) und Windows 10 konnten etwa Apps auf dem Smartphone vom PC aus nicht geöffnet werden, mit anderen Geräten ist das teilweise aber möglich.

Immerhin: Nutzer:innen können aber in jedem Fall direkt über das Benachrichtigungsfeld auf Chat-Nachrichten antworten und müssen so nicht extra zum Handy greifen, wenn sie am PC arbeiten. Am besten probiert man selbst aus, welche Optionen zur Verfügung stehen, die App ist schlank und recht übersichtlich gestaltet, man findet sich schnell zurecht.

iPhone-Nutzer haben Pech

iPhone-Nutzer:innen mit Windows-PC schauen übrigens in die Röhre, die enge Verzahnung der Geräte funktioniert aufgrund der weniger offenen Architektur des Apple-Betriebssystems iOS nicht. Wer ein iPhone hat und ähnlich komfortabel Smartphone und Rechner verbinden will, muss auf einen Mac zurückgreifen, Apples eigene Rechner-Reihe mit dem Betriebssystem Mac OS, das weitreichende Kopplungs- und Synchronisierungsoptionen mit iPhone und iPad bietet – allerdings zu dem Preis, dass Nutzer:innen innerhalb des Apple-Ökosystems bleiben müssen.