Ein WhatsApp-Video hier, ein E-Mail-Anhang da und dazu noch eine Reihe neuer Apps: Auf dem Smartphone fallen ständig neue Daten an. Weil aber auch der größte Smartphone-Speicher begrenzt ist, müssen wir ab und zu aufräumen – am besten, bevor das System eine entsprechende Warnung ausgibt. Wie man dabei am besten vorgeht, zeigen wir in acht einfachen Schritten.

Screenshot einer Speicheranzeige auf dem Smartphone.

Ein Blick lohnt sich: Wieviel Speicherplatz habe ich eigentlich?

  • Speicher überprüfen
    Von Zeit zu Zeit sollte nachgeprüft werden, wie es um den Gerätespeicher bestellt ist. Bei Android-Handys findet sich die Funktion unter „Einstellungen“ -> „Speicher“. Dort kann man anzeigen lassen, wie viel Speicherplatz auf welche Bereiche fällt (Dokumente, Bilder, Videos, Audio und Apps) und wie viel Speicher noch verfügbar ist. Mithilfe der Files-App lässt sich der Speicher aufräumen. Bei iPhone-Geräten gibt es eine ähnliche Darstellung unter „Einstellungen“ -> „Allgemein“ -> „iPhone-Speicher“.
  • Speicherplatz wählen
    Wer zusätzlichen Speicherplatz auf dem Handy haben möchte, kann eine Micro-SD-Karte einsetzen – sofern das Gerät einen entsprechenden Slot hat. Daten können dann direkt auf der Karte gespeichert werden, zum Beispiel Fotos und Videos, die oft besonders viel Speicherplatz einnehmen. Das ist vor allem praktisch, wenn man die Fotos später schnell auf andere Geräte wie PC oder Laptop übertragen will. Micro-SD-Karten gibt es mit verschiedenen Speichergrößen, aber nicht jedes Android- Smartphone hat einen entsprechenden Steckplatz, und bei iPhones gibt es grundsätzlich keinen SD-Karten-Slot.
  • Apps verschieben/auslagern
    Ist eine SD-Karte vorhanden, können wir bei Bedarf auch Apps vom internen Speicher auf diese verschieben. Dazu gehen wir in der App-Verwaltung auf die gewünschte Anwendung und wählen unter „Speicher“ den neuen Ort aus. Bei iPhones besteht die Möglichkeit, unbenutzte oder selten genutzte Apps automatisch auszulagern. Das bedeutet, dass bei wenig freiem Speicherplatz diese vom Gerät entfernt werden, die dazugehörigen Dokumente und Daten aber erhalten bleiben. Eine ausgelagerte App ist im Home-Screen am kleinen Cloud-Symbol erkennbar.
  • Backups erstellen
    Bevor wir auf dem Smartphone Fotos, Videos und Dokumente entfernen, sollte ein Daten-Backup, sprich eine Sicherungskopie, angelegt werden. Bei Apple-Geräten ist standardmäßig die iCloud als Cloudspeicher vorgesehen, Android-Nutzer:innen können ihre Daten bei Google Drive speichern. Alternativ zur „Rechnerwolke“ finden Backups auch lokal auf einem Computer oder einer externen Festplatte Platz. Verschiedene Programme ermöglichen den schnellen Abgleich zwischen einem älteren Backup und einer neuen Version.
  • Medieninhalte sortieren
    Die größten Speicherfresser auf dem Handy sind Fotos und Videos. Darum sollte gründlich überprüft werden, welche Bilder wirklich noch benötigt werden oder ob ein Video nicht sogar doppelt vorhanden ist. Wählt man in der „iCloud-Fotomediathek“ die Option „iPhone-Speicher optimieren“ aus, werden die hochauflösenden Fotos in die Cloud hochgeladen. Auf dem Gerät verbleiben weniger speicherintensive Varianten. Android-Nutzer:innen können über den „Verwalten“-Button in der Fotos-App gezielt nach besonders großen Dateien suchen und diese gegebenenfalls löschen. Tipp: Videos brauchen viel mehr Speicher als Fotos. Es lohnt sich also eher, ein nicht benötigtes Video zu löschen als zig Fotos. Auch Musik- und Audiotitel können viel Platz in Anspruch nehmen. Werden Inhalte gelöscht, die beispielsweise über „iTunes“ gekauft wurden, gelten diese weiterhin als gekauft und können bei Bedarf wieder hinzugefügt werden. Heruntergeladene Alben und Playlisten aus Streaming-Apps wie Spotify können in geringerer Qualität gespeichert werden, um Speicherplatz einzusparen.
  • Nicht benötigte Apps, Chat- und E-Mail-Verläufe löschen
    Textnachrichten nehmen in der Regel zwar nicht allzu viel Platz ein, doch bekanntlich macht Kleinvieh auch Mist. In Messengern können gezielt Chatverläufe gelöscht werden, wahlweise mit oder ohne den dabei versendeten Bildern, Videos und Dokumenten. Auch E-Mail-Anhänge belasten auf Dauer sowohl das Postfach als auch den Gerätespeicher. Apps, die wir nicht mehr brauchen, können wir getrost löschen und erst bei Bedarf neu installieren. In der App-Übersicht auf dem Smartphone wird auch angezeigt, wieviel Speicherplatz eine App einnimmt. Manche System-Apps können wir nicht löschen, sie lassen sich aber deaktivieren und auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.
Screenshot einer Speicherübersicht für die App Spotify.

Vielgenutzte Apps können schnell viel Speicherplatz belegen.

  • Cache und Speicher leeren
    Jede App legt im Laufe der Zeit einen Cache (Zwischenspeicher) an. Dieser dient dem schnelleren Zugriff, sollte die App wieder verwendet werden. Falls eine Anwendung nicht mehr richtig funktioniert, kann das Löschen des Caches oft Abhilfe schaffen. Zudem wird dadurch Speicherplatz freigegeben. Manchmal ist auch der App-Speicher so voll, dass es sich lohnt, den ebenfalls zu löschen – vor allem bei Anwendungen, die oft genutzt werden und bei denen viele Daten ausgetauscht werden, zum Beispiel bei Streaming-Apps. Der Cache eines Browsers speichert zum Beispiel bereits besuchte Webseiten. Aus Gründen des Datenschutzes empfiehlt es sich also ebenfalls, diesen regelmäßig zu löschen. Unter Android geht man unter „Einstellungen“ zu „Apps“ und wählt dort die gewünschte Anwendung aus, von der der Cache geleert werden soll. Achtung: Beim iPhone ist eine manuelle Löschung nicht immer möglich. Falls ja, ist diese Option in der App-Detailansicht aufgeführt (wie zum Beispiel bei Safari).

  • Voreinstellungen treffen
    Um die Speicherbelastung für die Zukunft zu senken, kann man eine Reihe an Vorkehrungen treffen. Beispielsweise lässt sich bei WhatsApp bestimmen, ob und unter welchen Umständen Medieninhalte automatisch heruntergeladen werden sollen. Wer volle Kontrolle möchte, deaktiviert diese Funktion. Für die Handy-Kamera lässt sich bestimmen, in welcher Größe und Qualität die Bilder erstellt werden sollen. Eine geringere Auflösung spart mitunter schon massig Speicherplatz. Wer Inhalte bei Streaming-Apps herunterlädt, kann die Qualität anpassen, etwa von „sehr hoch“ auf „hoch“. Zudem lohnt es sich einen Blick darauf zu werfen, welche automatischen Speicherlösungen die einzelnen Geräte, Betriebssysteme und Apps anbieten und wie sich diese konfigurieren lassen.