DiFü-logo
Start Start
Bitte trage eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Bitte trage dein Passwort ein.
Passwort vergessen?

Mit einer registrierten E-Mail-Adresse kannst du deinen Fortschritt speichern.

Bitte trage eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Bitte trage ein Passwort ein.

Für die Ausstellung von Zertifikaten benötigen wir zusätzlich deinen Namen und dein Geburtsdatum.

Bitte trage einen Namen ein.
Bitte bestätige unsere AGB um fortzufahren.

C4 | Social Media

  • Sankt-Petersburg Russia November 11, 2017: Apple iPhone 7 on woo

    Soziale Netzwerke (synonym soziale Medien oder Social Media) sind fester Bestandteil der Lebenswelt von Schüler:innen. Besonders beliebt sind Instagram, TikTok und Snapchat, wobei diese Dienste häufiger von Mädchen genutzt werden. Jungen bevorzugen Plattformen im Gaming-Bereich wie Twitch. Bei allen Geschlechtern beliebt ist zudem die Videoplattform YouTube, wobei es auch hier deutliche Unterschiede zwischen den Influencer:innen gibt, denen Mädchen und Jungen folgen.

    Zur Entwicklung ihrer Identität ist es für Kinder und Jugendliche wichtig, ihre Wirkung auf andere auszutesten: Wie reagieren andere auf Bilder von mir? Wie stelle ich mich im Netz dar? Bestätigung und Anerkennung durch andere spielt eine wichtige Rolle für sie, was erklärt, warum soziale Netzwerke und ihre Bewertungs- und Feedbackmöglichkeiten so interessant für diese Altersgruppe sind.

    pexels-andrea-piacquadio-3795309

    Auf Instagram-Profilen können User:innen Fotos und kurze Videos mit oder ohne Begleittext veröffentlichen. Die Profile anderer lassen sich abonnieren – das können Familie und Freund:innen sein, aber auch Lieblingsbands, Lieblingsrestaurants oder politische und öffentliche Institutionen. Veröffentlichungen sind in Form von dauerhaften Postings oder als Story-Formate möglich, die nach 24 Stunden automatisch verschwinden. Beiträge können je nach Profileinstellung öffentlich oder von einem ausgesuchten Personenkreis angesehen, kommentiert und mit Reaktionen (z. B. „Likes“) versehen werden.

    Instagram ist ein Angebot des US-Unternehmens Meta Platforms, Inc.

    Snapchat ist ein weiteres soziales Netzwerk zum Teilen von kurzen Videos und Fotos – privat mit Freund:innen oder öffentlich mit allen Followern. Auch hier können Videos anderer Nutzer:innen angeschaut, kommentiert und bewertet werden. Die Besonderheit ist jedoch, dass grundsätzlich alle Veröffentlichungen nach 24 Stunden automatisch wieder verschwinden.

    Snapchat ist ein Angebot des US-Unternehmens Snapchat Inc.

    Bei TikTok dreht sich alles um (kurze) Videos, die musikalisch oder mit Sprache unterlegt sind und häufig Filter oder bestimmte Effekte nutzen. Neben Tanzvideos zu gerade populären Titeln sind vor allem sogenannte „LipSync“-Videos beliebt, also das lippensynchrone Nachsprechen von beispielsweisen Film-Zitaten, die humorvoll in einen anderen Kontext gesetzt werden. Neben eigenen Veröffentlichungen kann man Videos von anderen Nutzer:innen anschauen, kommentieren und bewerten. Die App ist besonders bei jüngeren Jugendlichen beliebt, die häufig wechselnden Trends und Challenges folgen.

    TikTok ist ein Angebot des Unternehmens ByteDance mit Sitz in China. Dort wird es unter dem Namen „Douyin“ angeboten.

    Auf der Videoplattform kann man Clips und Filme unterschiedlicher Art anschauen und selbst veröffentlichen. Über Kommentare, Reaktionen und das Abonnieren von Kanälen ist auch ein Austausch und eine gewisse Vernetzung mit anderen möglich.

    YouTube ist ein Angebot des US-Unternehmens Google.

    Twitch ist eine Livestreaming-Plattform. Nutzer:innen können das, was sie im Moment tun (wie in einer TV-Sendung) ins Internet übertragen. So kann man beispielsweise Personen beim Kochen zuschauen. Man kann (wie bei einer Videokonferenz) auch den eigenen Bildschirm teilen und das tun, wofür Twitch ursprünglich entwickelt wurde: mit anderen über Strategien in Computerspielen diskutieren. Über Kommentare in einem Chat können Publikum und Streamer:innen live interagieren.

    Twitch ist ein Angebot des US-Unternehmens Amazon

    Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen ist – abgesehen von der Kommunikation mit Freund:innen – passiv auf den Plattformen unterwegs, d. h. zum Anschauen von Inhalten anderer Nutzer:innen. Nur wenige sind selbst als „Content Creator“ aktiv oder streben selbst an, Influencer:in zu werden.

    Achtung, Altersbeschränkung: Alle genannten sozialen Netzwerke schreiben in ihren Nutzungsbedingungen ein Mindestalter von 13 Jahren vor. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfordert für Jugendliche, die unter 16 Jahre alt sind, zudem eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten zur Datenverarbeitung. Sowohl die Richtigkeit der Altersangabe bei Anmeldung als auch die Zustimmung der Eltern werden von den Anbietern derzeit jedoch nicht zuverlässig verifiziert, sodass auch Jüngere auf den Plattformen angemeldet und aktiv sind

  • Auch wenn sich Kinder und Jugendliche scheinbar sicher und selbstverständlich in sozialen Netzwerken bewegen, von denen du vielleicht noch gar nicht gehört hast, brauchen sie Unterstützung und Informationen zur sicheren und gesunden Nutzung der Angebote:

    Die Veröffentlichung privater Bilder kann leider eine große Angriffsfläche für negative Kommentare, Beleidigungen, anzügliche Nachrichten oder anderweitige ungewollte Kontaktaufnahme bieten. Mehr zum Thema und dem Umgang damit erfährst du in Lerneinheit C5, „Belästigungen“.

    KL_Kinder_erschreckt

    Gerade jüngeren Kindern fehlt oft noch das Bewusstsein für den Schutz eigener und fremder Daten. Schnell können deshalb persönliche Daten preisgegeben werden, wenn sie unvorsichtig mit Informationen umgehen oder unzureichende Privatsphäre-Einstellungen wählen. Sensibilisiere Schüler:innen dafür, ihren Standort nicht oder zumindest nicht live zu teilen, Gesichter möglichst nicht öffentlich zu zeigen und keine Bilder zu posten, die den genauen Wohnort oder die besuchte Schule erkennen lassen. Weitere Tipps findest du in Lerneinheit D1, „Datenschutz und Datensparsamkeit“.

    Wörterbuch mit dem Begriff Datenschutz

    Bezahlte Werbebeiträge sind ein fester Bestandteil sozialer Netzwerkplattformen. Obwohl die Richtlinien zur Kennzeichnung von Werbung in den letzten Jahren verschärft wurden, ist es nicht immer einfach diese auf den ersten Blick zu erkennen. Produktplatzierungen von Influencer:innen verwischen die Grenze zwischen persönlicher Empfehlung und bezahlter Werbung zusätzlich. Auch geschickt personalisierte Werbeeinblendungen verleiten Jugendliche zum Kauf.

    Auf einem Bildschirm wird "Ausverkauf", "Werbung" und "Super Deal" angezeigt.

    Soziale Medien bilden nicht die Wirklichkeit ab. Für Kinder und Jugendliche ist das oft schwer nachzuvollziehen. Viele Influencer:innen wirken makellos, unbeschwert und erfolgreich. Fotos werden durch zahlreiche Filter und bestimmte Posen verbessert. Auch geschlechterstereotype Darstellungen spielen hier eine Rolle. Sensibilisiere deine Schüler:innen für das Thema Bildbearbeitung, Schönheitsideale und dafür, dass die in sozialen Netzwerken geteilten Inhalte immer nur einen kleinen und bewusst inszenierten Teil des Lebens zeigen.

    Viele bei Kindern und Jugendlichen beliebten Plattformen sind nicht für diese entwickelt worden. Anbieter haben unterschiedliche Richtlinien im Umgang mit Veröffentlichungen, die Gewalt, Pornografie oder Drogen thematisieren bzw. abbilden. Auch wenn solche Inhalte als unangemessen gemeldet werden können, sind soziale Netzwerke nicht frei davon und nicht alle Meldungen werden tatsächlich auch entfernt.

    „Nur mal kurz Instagram checken“? Das funktioniert selten. Schnell sind 20 Minuten vorbei, und das mehrmals am Tag. In den App- oder Geräteeinstellungen kann man deshalb ein zeitliches Limit einstellen. Oft hilft es aber schon, über plattformeigene Statistiken ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie viel Zeit man am Tag oder in der Woche tatsächlich in sozialen Medien verbringt. Die Gesamtdauer wird oft unterschätzt, weil sie sich auf viele Einzelbesuche erstreckt.

    Screenshot: „Deine Aktivität“ bei Instagram

  • Für einen souveränen Umgang mit sozialen Medien in der Schule ist es wichtig, Social-Media-Kanäle und das Verhalten auf diesen Plattformen auch im Unterricht zu thematisieren. Neben der altersgerechten Ansprache möglicher Risiken können soziale Netzwerke auch kreativ in medienpädagogischen Projekten einsetzt werden. Einige Anregungen und Beispiele:

    Mithilfe mehrerer aufeinander folgender Beiträge eine Geschichte zu entwickeln und Botschaften zu transportieren – das verbirgt sich hinter dem Begriff Digital Storytelling. Professionelle Influencer:innen nutzen häufig Storytelling-Elemente, um ihr Image zu entwickeln.

    Die Umsetzung ist leicht: Ein eigens angelegter Instagram-Kanal kann mit Bildern und Videos befüllt werden, ohne dass weitreichende technische Kenntnisse nötig sind. Anregungen zum medienpädagogischen Einsatz von Storytelling gibt es beim Medienpädagogik Praxisblog.

    Träume wecken, Hintergründe zusammenfassen, bewusst polarisieren: Influencer:innen nutzen unterschiedliche Kommunikationsstrategien, um ihr Publikum zu erreichen und somit Geld zu verdienen. Solche Methoden können in schulischen Projekten zu unterschiedlichen Themen – auch völlig abseits von sozialen Medien – eingesetzt werden. Wie wäre es mit einer Influencer:innen-Kampagne zum Thema Industrialisierung oder Satz des Pythagoras? Ein Projektbeispiel zum Einsatz in der Schule mit frei verwendbaren Materialien bietet das medienpädagogische Projekt „Future Influencer“.

    In einer Studie des Rats für kulturelle Bildung aus dem Jahr 2019 gab knapp die Hälfte aller befragten Schüler:innen an, YouTube-Videos zum selbständigen Lernen für die Schule zu verwenden. Diese Zahl dürfte nicht zuletzt durch die Coronapandemie und damit verbundenes Homeschooling inzwischen noch deutlich gestiegen sein. Nutze dieses Potenzial doch für deinen Unterricht! Eine Auswahl geeigneter Kanäle findest du bei klicksafe. Oder frage einmal deine Schüler:innen, welche Videos, Kanäle und Plattformen sie gern nutzen und hole sie genau da ab, wo sie sowieso sind.

    In der Lerneinheit F4, „Digitale Unterrichtsmethoden“, findest du praktische Tipps und Ideen zur Ausgestaltung deines Unterrichts. Viele davon kannst du auch rund um soziale Medien weiterdenken: Warum beispielsweise nicht alle von Schüler:innen erstellten Infografiken auf einem eigenen Instagram-Kanal sammeln und veröffentlichen? Auch Feedbackmöglichkeiten wie „Likes“ und Kommentare können hier gezielt eingesetzt werden. Eine andere Idee wäre, die Klassenfahrt unter einem bestimmten Hashtag bei Twitter verfolgbar zu machen. Das Thema Datenschutz (mehr dazu in der Lerneinheit D1) kannst du bei der Gelegenheit gleich integrieren.

    Datenschutz & Freiwilligkeit: Informiere dich vor dem Einsatz von sozialen Medien im Unterricht über die Nutzungsbestimmungen, die an deiner Schule gelten. Die Nutzung oder das Registrieren eines privaten Accounts darf für Schüler:innen nicht verpflichtend sein. Vereinbart klare Regelungen, zum Beispiel, dass keine Personen auf veröffentlichten Bildern zu identifizieren sind.

  • Es ist in Deutschland nicht gesetzlich geregelt, ob Lehrkräfte mit Schüler:innen in sozialen Netzwerken in Kontakt treten dürfen. Möglich sind jedoch Verbote bestimmter Aktionen (z. B. das Versenden und Annehmen von Freundschaftsanfragen) auf Landes- oder auch Schulebene. Wenn du dir in dieser Frage unsicher bist, ist es sinnvoll, ein Gespräch mit der Schulleitung zu suchen und diese dazu anzuhalten, gemeinsam schulweite Richtlinien für den Umgang mit sozialen Medien zu entwickeln.

    Auch wenn es keine Verbote gibt, solltest du in jedem Fall eine professionelle Distanz aufrechterhalten. Eine Vernetzung in sozialen Medien kann eine persönliche Ebene und Nähe schaffen, die möglicherweise unangemessen ist. Auch könnte der Verdacht einer Ungleichbehandlung von Schüler:innen entstehen.

    Sei dir außerdem bewusst, dass deine öffentlichen Profile in sozialen Netzwerken auch von Schüler:innen gefunden und eingesehen werden können. Selbst wenn du nicht deinen vollständigen Namen angegeben hast, könnte dein Profil identifizierbar sein. Persönliche Bilder und Inhalte, die du keinesfalls für Schüler:innen sichtbar teilen möchtest, solltest du nur auf einem privaten Profil veröffentlichen.

  • Das #twitterlehrerzimmer wurde vor allem während der Corona-Pandemie zu einem Ort des Austauschs für Lehrkräfte. Über den Hashtag #twitterlehrerzimmer (kurz auch #twlz) vernetzten sich bei Twitter aktive Lehrkräfte miteinander zum Austausch von Erfahrungen, Herausforderungen und Ideen im Schulalltag oder zur Diskussion aktueller Bildungsthemen.

    Auch nach der Umbenennung des Kurznachrichtendiensts Twitter in X wird der Hashtag unverändert von Lehrkräften weitergeführt. Über die Suche lassen sich weiterhin aktuelle Beiträge mit dem Hashtag finden. Zudem war das #twitterlehrerzimmer Vorbild für den Aufbau einer ähnlichen Community bei Instagram (#instalehrerzimmer).

    Vernetzung und Austausch sind in sozialen Netzwerken auch in speziellen Gruppen möglich, so zählen beispielsweise die Gruppe „Lehrer*innen unter sich – die Lehrer*innengruppe“ bei Facebook und die LinkedIn-Gruppe „Lehrerinnen und Lehrer der Schweiz, Österreich und Deutschland“ jeweils mehrere Tausend Mitglieder. Um in solchen Gruppen mitdiskutieren zu können, ist zumeist eine Beitrittsanfrage und das Einhalten von Gruppenregeln (z. B. keine kommerzielle Werbung) notwendig.

Mein Wissen üben Gelernt

Frage 1 | 5
  -